Keto von Waberer, geboren am 24. 2. 1942 in Augsburg; Kindheit in Tirol, Internat, Abitur auf Schloss Schwarzenberg, danach Studium der Kunst und Kunstgeschichte in München und Mexiko City; längere Aufenthalte in den USA und in Mexiko City. Lebt als freie Schriftstellerin in München. Seit 1986 Kolumnistin der Zürcher „Weltwoche“. 1995 Gastdozentur an der Universität-Gesamthochschule Essen und seit dem Wintersemester 1998/99 Lehraufträge an der Film- und Fernsehhochschule München.
* 24. Februar 1942
von Werner Jung
Essay
Sogleich nach ihrem ersten Erzählband „Der Mann aus dem See“ (1983) bescheinigte die Kritik Keto von Waberer ein außerordentliches Erzähltalent, sprach von ihrer „Kunst, mit Selbstverständlichkeit zu erzählen“, was sich insbesondere in „Momentaufnahmen von großer Eindringlichkeit“ (Tilman Spengler) zeige. Nach ihrem dritten Buch hieß es, Keto von Waberer habe bereits eine „Souveränität erreicht, die viel erhoffen läßt“ (Hansjoachim Bleyl). Und anlässlich ihres Erzählbandes „Fischwinter“ (1991), ihres sechsten Buchs, meinte Sybille Simon-Zülch, sie habe nun ein gänzlich „müheloses Erzählen“, „frei vom Gewicht gefühliger Bedeutung“ erreicht. Gelobt wurde die Autorin darüber hinaus für ihre genauen Beobachtungen und minuziösen Beschreibungen, für ihre Gabe, banale Alltäglichkeiten aufzuspüren, um darunter Abgründe der menschlichen Existenz zu zeigen; und nicht zuletzt auch für ihre unprätentiöse, oft spielerisch leichte Sprache.
Gegenstände und ...